Presseartikel der Stadt Rheine, veröffentlicht in der MV am 09.05.23

03.12.2022_Kurzinformationen aus dem Arbeitskreis „Einsamkeit“

Angesichts der Relevanz des Themas „Einsamkeit“ hat der Seniorenbeirat (SB) Rheine beschlossen
sich mit dem Thema näher zu befassen und eine Arbeitsgruppe eingerichtet.
Der SB befindet sich noch in der Phase der inhaltlichen Aufarbeitung des Themas. So haben einige
SB-Mitglieder vor kurzem an einer Onlinefortbildung teilgenommen, die folgende Aspekte deutlich
gemacht hat.
Einsamkeit ist u.a. ein subjektiv empfundener Zustand, der unangenehme und schmerzhafte
Erfahrungen beinhaltet. Sie kann auch entstehen, wenn eigene soziale Beziehungen als defizitär
empfunden werden. Vor diesem Hintergrund ist bekannt, dass es bestimmte Risikogruppen bzw.-
faktoren (Menschen mit geringem Einkommen, Wohnungslose, Menschen in Pflegeeinrichtungen
usw.) Ferner gilt es inzwischen als gesichert, dass einsame Menschen ein höheres gesundheitliches
Risiko (z.B. koronale Herzerkrankungen, psychosomatische Erkrankungen)) tragen.
Besonders interessant war die Erkenntnis, dass es für die Gruppe der Babyboomer (ca. Jahrgang
1960) spezifische neue Erkenntnisse gibt, die auch für die Seniorenarbeit der Stadt Rheine von
Bedeutung sein dürfte.
Für die Arbeit des SB Rheine ergeben sich aus der Beschäftigung mit dem Thema Einsamkeit zu
diesem Zeitpunkt verschiedene Handlungsfelder und Interventionsstrategien.
Hauptsächlich versteht sich der SB Rheine als Netzwerker in Bezug auf dieses Thema. in dieser
Anfangsphase unserer Arbeit geht es zunächst um die Sensibilisierung und Aufklärung (z.B. Infos an
die Stadtteilbeiräte, Zukunftsprojekt: Flyer zum Thema für Rheine)

 AG Wohnen im Alter
von links nach rechts - Sophia van Es, Marita Winter und Helga Niedoba - es fehlt Marianne Brosowski.  

Bremer Stadtmusikanten in Münster und nicht in Bremen!

Wir haben die Geschichte dazu bei unserem Besuch erfahren.
2001 entstand die Idee zu dem Wohnprojekt, welches 2007 bezugsfertig war.
Eine der Gründerinnen empfing uns vor Ort und erzählte, dass sie und ein paar
Freunde auf der Suche waren, nach einem anderen Wohnen im Alter - kein Heim -
keine WG - mit einer Grünfläche - ein überschaubares Gebäude mit nicht zu vielen
Bewohnern. Es sollten ausschließlich Mietwohnungen sein,
behindertengerecht und mit Aufzug erreichbar.
Es galt viele Hürden zu nehmen. Sie wandten sich an die Stadt Münster. Diese
machte daraufhin die “Bremer Stadtmusikanten” zu einem Pilotprojekt. Die
städtische Wohnbaugesellschaft “Wohn+Stadtbau Münster” übernahm die Rolle des
Investors. Ein Architekt wurde gefunden, der ein anspruchsvolles Konzept - in enger
Zusammenarbeit mit den zukünftigen Bewohnern/innen - entwarf.
Es entstanden 3 Stadtvillen (separater Eingang) mit jeweils 7 Wohnungen also
insgesamt 21 Wohnungen, ⅔ davon sind öffentlich geförderte Wohnungen (ein
Wohnberechtigungsschein ist hier erforderlich). Die Miete beträgt z.Z. 8,50/qm
zuzüglich Nebenkosten für die nicht geförderten Wohnungen.
Unterschiedlich große Wohnungen stehen zur Vermietung. Kellerräume gibt es nicht,
dafür hat jede Wohnung einen Abstellraum. Ein Balkon -im Erdgeschoss eine
Terasse- gehört zu jeder Wohnung mit Blick in den Gemeinschaftsgarten. Der
Garten steht allen Bewohnern/innen zur Verfügung.
Um gemeinsame Räume zu haben, wird gemeinschaftlich eine Wohnung gemietet.
Mit Unterstützung von Sponsoren wurde diese Wohnung gemütlich und zweckmäßig
eingerichtet.
Hier finden Versammlungen, Veranstaltungen, Kaffee trinken (jeden Freitag) usw.
statt.
Am “schwarzen Brett” kann jeder Ideen und Einladungen für gemeinsame
Unternehmungen anbringen. Hier gilt das Motto -
Jeder kann teilnehmen, muss aber nicht.
Über die Nachmietung einer freien Wohnung entscheidet ein Gremium -bestehend
aus je einem Bewohner/in aus jedem Haus-. Voraussetzung ist, dass keine
Pflegebedürftigkeit bei Einzug vorliegt.
Unser Fazit:
Hier wohnen und leben ganz verschiedene Menschen miteinander.
Alles kann gemeinsam möglich gemacht werden, aber nichts muss!
Diese Art des Zusammenlebens im Alter gefällt uns gut - wir würden hier sehr gerne
wohnen

Foto: Carsten Röttger

Das Gremium des Senirenbeirat der Stadt Rheine hat sich am 07.06.2021 konstituiert. Zum Vorsitzenden wurde Herr Robert Winnemöller gewählt. Herr Franz-Josef Hesping wurde zum stellvertrenden Vorsitzenden gewählt.

Zur Schriftführerin wurde Frau Hannelen Stoffers gewählt, Frau Marianne Brosowski zur stellvertrenden Schriftführerin.

Die Ansprechperson des Beirats in der Stadtverwaltung ist Frau Andrea Gedicke, Tel: 05971 939513  E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!